Oder: jung und schnell gegen erfahren und stabil.
Die MSG V war bei ihrem ersten Heimspiel fast voll besetzt – es waren praktisch zwei Mannschaften am Start. Da der Gegner auch vollbesetzt war, waren es eigentlich vier Mannschaften – eine echte Rarität in der C-Klasse. Zu Gast war der Absteiger aus der A-Klasse: TV Glattbach. Eine junge, technisch sauber spielende und hoch motivierte Mannschaft, die eine ganze Fan-Tribüne mitgebracht hatte (mit Fan-Schals). Verglichen zu unserem ersten Spiel sind wir ganz anders gestartet, vor allem motivierter in der Abwehr. Zu Beginn hat vor allem Benny im Angriff in der Mitte einige Löcher gerissen. Nach ca. zehn Minuten kam unser Ossi im Tor richtig in Fahrt und hat viele Rückraum-Schüsse pariert. Jochen auf Linksaußen war top motiviert. Später hat Oli in der Mitte starke Akzente gesetzt. Und Steffen war unser bester Torschütze. Leider haben wir viel zu oft vorne den Ball verspielt und postwendend direkt einen Tempogegenstoß kassiert – alleine 6 mal in der ersten Halbzeit, so dass es zur Pause 14:14 stand. Der Protest von Uwe: “In der C-Klasse sind mehr als 3 Tempogegenstöße pro Mannschaft gar nicht erlaubt!“ hat sicher wenig Chancen auf Erfolg. In der zweiten Halbzeit ging es sehr ausgeglichen weiter – keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen, obwohl die Spielweise unterschiedlicher nicht sein konnte: unser Gast hatte 5 Jugendliche mit Erwachsenen-Spielrecht auf dem Feld – und neun junge Erwachsene – alle top durchtrainiert. Der Altersschnitt der MSG5 sei hier nur ganz grob mit 40 – 50 abgeschätzt, alle deutlich robuster als die Gäste. Wenn unsere Abwehr stand, hatten unsere jungen Gäste gehörigen Respekt, was das ein- oder andere Zeitspiel, gepfiffen von Otto Fengel, nach sich zog. Dafür war die Jugend viel schneller im Umschalten. Dieses ungewöhnliche Aufeinandertreffen zweier so unterschiedlicher Mannschaften hat einen neuen Spielzug geschaffen, die Göttmann-Spirale: Man umklammere einen 18-jährigen Gegner fest, die ganze eigene Abwehr schaut zu und wartet auf den Pfiff des Jiris; jetzt lässt man sich in Nullkommanix um 180 Grad drehen und fängt ein Tor. So etwas hatte selbst Klaus Keller, der unter den Zuschauern war, noch nicht gesehen. Mitte der zweiten Halbzeit war bei uns etwas der Schwung raus – irgendwie haben wir den Faden verloren – ohne dass die Gäste mehr als 3 Tore davonziehen konnten, so dass es gegen Ende noch richtig spannend wurde. So konnte Kai, als Joker eingewechselt, die offensive gegnerische Abwehr von links außen hinterlaufen (oder eher hinterschleichen), wo ihn Jessie von rechts außen perfekt anspielte – Ausgleich. Kurz darauf konnte Benny sogar die Führung erzielen. Danach fehlte leider die nötige Konzentration und Abgebrühtheit (trotz mehrerer hundert Jahre Spielerfahrung auf dem Patz), so dass Glattbach ca. 10 Sekunden vor Schluss wieder – zum letztendlich fairen Unentschieden (28:28) – ausgleichen konnte.
Es spielten:
C. Pfuhl (Tor), O. Arnold (4), U. Diehl, B. Göbel (4), H. Göttmann (1), R. Haas, H. Kaiser (1), J. Kühn (4), F. Müller, M. Pfuhl, M. Riedel (1), K. Rothmann (1), S. Schreiber (9), J. Wallner (3). Trainer: Dariusz Maslanka. Betreuer: C. Hader, R. Götz.