Die Ballschule Groß-Umstadt/Habitzheim geht in die Sommerpause. Noch vor den Ferien haben uns leider 2 Übungsleiterinnen verlassen. Nach 4 Jahren gemeinsamer und sehr erfolgreicher Tätigkeit haben Alin Müller und Heike Weiße sich neue und andere Ziele gesteckt. Beide haben sich in diese Tätigkeit sehr verdient gemacht. Alin und Heike brachten genau diese Voraussetzungen mit, die man für so eine verantwortungsvolle Aufgabe haben muss. Ballschule bedeutet Fachwissen, Sachverstand, Kreativität, Spontanität, Einfühlungsvermögen, Flexibilität, Vertrauen, Fingerspitzengefühl und ein breites, motorisches und soziales Verständnis für Kinder. Diese vorhandenen Werte machten mir die Zusammenarbeit mit ihnen sehr leicht. Darüber hinaus begleiteten uns gemeinsam der wöchentliche Spaß und die immer präsente Freunde am Tun. Ich bedanke mich sehr bei EUCH BEIDEN und wünsche Euch im Namen aller Ballschulbeteiligten alles -alles Gute, bleibt gesund und beschenkt andere weiter mit für das Leben wertvollen Eigenschaften. Nun hat sich eine Lücke aufgetan. Bei ca. 70 Ballschulkindern benötigen wir dringend Interessierte, die uns bei der Arbeit mit Kindern unterstützen und sich bei der Umsetzung des Konzeptes „Ballschule“ anschließen. Nach den Ferien wollen Astrid und ich natürlich dieses Angebot für unsere Kinder aufrechterhalten. Sollte Neugier und oder Interesse geweckt worden sein, meldet Euch unter ulli99tom@aol.com (Th. Kade). Wir haben jeden Mittwoch von 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr in der Ernst-Reuter-Halle (Ernst-Reuter-Schule) Training. Die Ballschule Groß-Umstadt/Habitzheim geht in den nächsten Monaten in ein Jubiläumsjahr. 10 Jahre bietet der TV Groß-Umstadt die Ballschule für Kinder ab ca. 2 ½ Jahre an. In dieser Zeit haben ca. 300 Kinder die Ballschule in ihren motorischen Entwicklungsstadien durchlaufen. Wenn die Zeit kommt, die Kinder ein festes motorisches Fundament entwickelt haben und ihre entwickelten Stärken sie in eine ganz bestimmte sportspezifische Richtung lenken, trennt sich der bis dahin gemeinsame Weg. Viele haben sich nach der Ballschule für den Weg Handballsport entschieden. Es gibt Kinder, die sich nach der klar konzeptionellen Ausbildung und individuellen Entwicklung für andere Sportarten entschieden haben. Ob Fußball, Tischtennis, Tennis, Leichtathletik, Turnen, Basketball, Tanzen, … die Entscheidung für den weiteren sportlichen Weg ist für jedes Kind sehr breit und vielseitig. Darauf können wir stolz sein. Noch vor nicht allzu langer Zeit haben unsere Kinder das ABC des Spielens auf Straßen, Parks oder Bolzplätzen erlernt. Diese vielseitige und natürliche Ballschule gibt es heute so gut wie nicht mehr.
Kinder sind keine Spezialisten, sondern Allrounder!
In der Ballschule werden sie daher als solche gefördert. Eine einseitige Ausbildung kann dazu führen, dass die Kinder frühzeitig die Lust am Tun verlieren. Zudem kann eine frühe Spezialisierung Entwicklungsdisharmonien und Motivationsverluste nach sich ziehen. Die Ballschule schafft hier Abhilfe. Es sollen keine kleinen Spezialisten geschult werden, sondern Kinder an umfassende, abwechslungsreiche und freudbetonte Übungsinhalte im Umgang mit Ball und vielen anderen Sportgeräten behutsam herangeführt werden. Dadurch erwerben die Kinder ein viel breiteres Fundament an taktischen und technischen Grundkompetenzen, das ihnen später den Einstieg in spezielle Sportspiele erleichtert. Weiterhin steht das vielseitige Erleben und Wahrnehmen von Sportspielsituationen und die soziale Einbindung in Sportspielgruppen im Vordergrund. Besonders motorisch benachteiligte Kinder können hiervon stark profitieren. Denn gerade bei der Breite des Angebotes finden auch Kinder mit Bewegungsdefiziten und sportmotorischen Einschränkungen „ ihre ganz individuelle Stärke“.
Die Ballschule gewährleistet hier eine professionelle, entwicklungsgerechte und altersspezifische Anfängerausbildung durch Sportpädagogen und qualifizierte Übungsleiter.
„Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Man muss sie auch gehen lassen.“
Dieses Zitat Erich Kästners kann meiner Ansicht nach an Trefflichkeit kaum gesteigert werden. Mit „gehen lassen“ bezog er sich sicherlich auf allgemeine Freiheiten, die man Kindern in der Erziehung einfach gewähren muss, um sie zum eigenständigen Zurechtfinden in der Welt zu befähigen. Doch „gehen lassen“ lässt sich auch im Kontext der motorischen Entwicklung des Kindes verstehen, denn der Fortgang der Motorik von der vorgeburtlichen Zeit bis in die Vorschulphase – dem Zeitraum der kindlichen Entwicklung, kann individueller nicht sein. „Gehen lassen“ appelliert an die Toleranz und Nachsicht der Eltern, ihre Kinder in Bezug auf den Verlauf der motorischen Entfaltung weder zu hindern noch zu drängen, und hin und wieder einige Eigenheiten zu akzeptieren. Denn gerade diese zeichnen das Kind in seiner Entwicklung als ganz besondere Persönlichkeit aus. In Bezug auf die individuelle motorische Entwicklung haben wir ein ganz spezielles Konzept entwickelt. Als Basis und Grundlage diente uns dazu das erfolgreiche Heidelberger Ballschulkonzept. Um unser Angebot qualitativ hochzuhalten, besuchen wir jährliche Fortbildungsangebote der Sportuniversität Heidelberg.
Weitere Informationen stehen unter: www.tvguhandball.de -Heidelberger Ballschule- Nun wünschen wir allen noch erholsame Ferien, einen schönen Urlaub und hoffentlich viele sonnige Tage. Bleibt alle gesund!
„Aus der Art, wie das Kind spielt, kann man erahnen, wie es als Erwachsener seine Lebensaufgabe ergreifen wird.“
Rudolf Steiner
Thomas Kade